Veröffentlicht am: 15.11.2018 | Author: Julius Hagen

Günstiger und nachhaltiger wohnen: So geht es jeden Monat einfach

Noch immer hören viele Menschen weg, wenn es um das Thema nachhaltiges Wohnen, Energiesparen und im weitesten Sinne auch die Umwelt schützen geht. Das klingt alles nach viel Arbeit und Disziplin und man hat ja selbst schon genug Probleme und nicht auch noch Zeit und Nerven, um ständig darauf zu achten etwa im Haushalt alles richtig zu machen. Was die meisten allerdings vergessen: Wer sich täglich ein bisschen Mühe gibt, in den eigenen vier Wänden nachhaltiger zu leben, der spart mitunter eine Menge Geld. Mit dieser Information im Hinterkopf sollte es doch eigentlich gar nicht mehr so schwerfallen, sich täglich ein wenig zusammenzunehmen. Außerdem: Im Grunde ist es eigentlich ganz einfach.

Weniger Müll produzieren

Müll runterbringen oder rausbringen und das auch noch mehrmals die Woche, das macht kaum jemand gerne. Weniger Müll zu produzieren ist also nicht nur gut für die Umwelt, es erspart einem auch Arbeit. Außerdem ist es eine der am einfachsten und schnellsten umzusetzenden Maßnahmen im Haushalt. Worauf genau ist aber zu achten?

  1. Zunächst sollte Müll getrennt werden. Vor allem muss Altpapier und Altglas getrennt vom anderen Müll gesammelt werden. Beides lässt sich fast vollständig wiederverwerten. Das wiederum spart auf Dauer viel Wasser und viel Energie. Ein Kilogramm wiederverwertetes Altglas beispielsweise entlastet das Klima fast so sehr, wie der Verzicht auf eine Fahrt mit dem Auto über 2,5 Kilometer. Bei einem Kilogramm Papier sind es sogar knapp 5 Kilometer.
  2. Am allerbesten ist es natürlich, wenn Müll gar nicht erst in großen Mengen anfällt. Um dafür zu sorgen, dass im Haushalt weniger Müllproduktion stattfindet, sind vor allem wiederverwertbare Produkte und Mehrweg-, statt Einwegprodukten zu kaufen. Manche Dinge, die man in der Regel nur ein Mal verwendet und dann wegwirft lassen sich außerdem eigentlich auch mehrmals verwenden. Die typischen Verdächtigen: Putztücher. Egal ob jene für das eigene Gesicht oder für die Küche. Nicht gleich in den Müll werfen, sondern auswaschen und einfach noch ein paar Mal nutzen.

Übrigens fällt auch „passiver Müll“ an, den man nicht aktiv verursacht, der sich aber doch vermeiden lässt. Werbeprospekte, die ohne das eigene Zustimmen im Briefkasten landen, etwa und die man ohne sie zu lesen immer in den Müll wirft, könnten oftmals mit einem einfachen „Keine Werbung bitte“-Schild vermieden werden. Manchmal hilft nur ein Eintrag in die sogenannte Robinsonlist oder ein Schreiben an die entsprechende Firma. Es gilt bei diesen Dingen einfach, aufmerksamer bei alltäglichen Dingen und Routinen zu sein, die in Fleisch und Blut übergegangen sind.

  1. Der dritte und letzte Schritt lautet dann: Klüger einkaufen. Wer einen Plan im Kopf hat oder sich Notizen macht, was er über die Woche alles verbrauchen wird und möchte, vermeidet es, Spontankäufe zu tätigen. Nicht nur greift man bei jenen oftmals eher zu ungesunden Lebensmitteln, spontan Gekauftes wird häufig auch weggeworfen, weil man es dann „eben doch nicht verwenden konnte“ und es dann schlecht wird. Das schadet der Umwelt und dem Geldbeutel. Übrigens gibt es auch Läden, in denen überhaupt kein Verpackungsmüll anfällt. Zu sogenannten „Unverpackt-Läden“ bringt man einfach seine eigenen Tüten, Gläser und Körbchen mit und bekommt die gekaufte und abgewogene Ware einfach dort hineingefüllt. Umweltfreundlicher geht es kaum!

Besser heizen und besser lüften

Wer klüger heizt und lüftet kann eine Menge Geld sparen und hat es trotzdem wohlig warm, wenn es nötig ist. Dabei muss nicht einmal unbedingt weniger geheizt werden. Denn Tipp Nummer 1 unter den Heiztipps lautet: Den Heizkörper freiräumen. In vielen Haushalten nämlich ist der Heizkörper zugestellt oder schlimmstenfalls sogar zugehängt. Dies verhindert allerdings, dass die kalte Luft zum Heizkörper strömen und sich aufwärmen kann. Der natürliche Zirkulationseffekt, den die Luft bei einem freistehenden Heizkörper hat, ist gestört. Der Radiator arbeitet dann deutlich ineffektiver, das verursacht unnötige Kosten und Energie.

Weniger zu heizen ist allerdings auch nicht schlecht: Wer hätte das gedacht? Es reicht schon, die Heizung an kalten Tagen nicht ganz auf Anschlag zu drehen. Denn jedes Grad weniger spart 6% Heizenergie. Eine Faustregel, die jeder sich einfach merken kann: 20 Grad in jedem Raum sind optimal. Mittels programmierbarer Thermostate an Heizkörpern lässt sich diese Raumtemperatur ganz von selbst konstant halten. Alles über 20 Grad ist im Grunde unnötig und belastet die Umwelt. Bleiben übrigens die Zimmertüren immer geschlossen, kann sich die Wärme hier auch besser sammeln. Steht die Tür zum Bad oder der Toilette, wo für gewöhnlich häufiger gelüftet wird und kalte Luft einströmen kann, aber offen, gleichen sich die Temperaturen durch die natürliche Luftzirkulation aus und es muss mehr Hitze produziert werden.

Wo wir schon beim Thema „Lüften“ sind: Tägliche Frischluft (auch im Winter) ist gesund. Außerdem ist sie für die Räume wichtig, da sich mit ihrer Hilfe Schimmelbildung vermeiden lässt. Gerade die Räume, in denen viele Pflanzen oder Feuchtigkeitsquellen vorhanden sind (Wäsche, Zimmerspringbrunnen usw.) müssen regelmäßig und großzügig gelüftet werden. Nachhaltiges Lüften geht folgendermaßen: Mehrmals täglich quer von Fenster zu Fenster maximal 3 Minuten gut durchlüften. Der Luftaustausch ist dann abgeschlossen, bevor die Wände abkühlen können und dadurch wieder stark geheizt werden müsste. Fenster hingegen gekippt zu halten macht keinen Sinn, da der Luftaustausch dabei sehr schlecht ist, die Wärme aber schnell aus den Räumen verschwindet. Im Sommer, bei leichtem Wind, können die Fenster natürlich den ganzen Tag lang ein wenig offen stehen.

Programmierbare Thermostate halten die Raumtemperatur konstant und sparen Strom und Geld.

Strom sparen mit einfachen Maßnahmen und Hilfsmitteln

Apropos Wind: Mit Hilfe des natürlichen Windes lässt sich an wärmeren Tagen übrigens auch Strom sparen. Und zwar jener, der für den Wäschetrockner verbraucht worden wäre. Am besten trocknet nasse Kleidung im freien, an einer Wäscheleine. Was natürlich auch geht, sind gut gelüftete Kellerräume und Dachböden. Um Strom zu sparen, lässt sich im Haushalt aber noch eine Menge mehr tun:

  • Beim Kochen lassen sich beispielsweise schon mit einem Deckel auf dem Topf zwei Drittel der eigentlich benötigten Energie sparen. Außerdem sollte die Topfgröße auch jener der Herdplatte entsprechen. Ist der Topf nur zwei Zentimeter kleiner als die Platte, führt das zu einem Mehrverbrauch von 40-60%.
  • In der Küche kann auch beim Geschirrspülen gespart werden. Handwäsche ist von gestern. Sie macht nicht nur viel Arbeit und kostet Zeit, sie ist auch deutlich schlechter für die Umwelt. 40-60 Liter Wasser werden dabei durchschnittlich verbraucht. Der Geschirrspüler dagegen braucht nur etwa 7-10 Liter. Zusätzlich braucht er nur halb so viel Strom, wie der Abwasch per Hand.
  • Vor allem in der Küche, aber auch in allen anderen Räumen lohnen sich übrigens effiziente Geräte. Manchmal sollten alte Geräte dringend ausgetauscht werden. Wichtig ist dabei die Frage: Ist das Gerät nicht vielleicht überdimensioniert und täte es auch ein Kleineres? Beim Neukauf ist auf die Energieeffizienz zu achten: Der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch wird über das Energielabel angezeigt. Dieses Energielabel existiert für beinahe jedes Gerät: Fernseher, Staubsauger, Kühlschränke, Geschirrspül- und Waschmaschinen, Wäschetrockner, Computer usw.
  • Computer werden übrigens in den meisten Fällen auch „falsch“ gekauft. Nutzt man den PC nur zum einfachen arbeiten, lässt sich durch die Wahl eines geeigneten Gerätes der Stromverbrauch massiv senken. Hier ist zusätzlich auf das EnergyStar-Label zu achten, das stromsparende Bürogeräte anzeigt.
  • Der Computer sowie alle anderen elektronischen Geräte, die über einen Stromsparmodus verfügen, sollten bei mehr als 10 Minuten Nichtnutzung vollständig ausgeschaltet werden. Schon dann lohnt es sich nämlich aus finanzieller Sicht.

Den Lebensmittelkonsum verbessern

Eine leichte Anpassung oder Umstellung des Essensplan klingt erst einmal nach deutlich mehr Ausgaben. Immer gute Produkte zu kaufen, das ist doch viel zu teuer. Stimmt nicht. Denn erstens bedeutet eine nachhaltige Umstellung im Sinne der Umwelt cleverer einzukaufen (was bereits anfangs als günstiger und praktischer herausgestellt wurde); zweitens bedeutet sie, Produkte bewusster zu konsumieren und schlauer zu kochen. Der Umgang mit bestimmten Lebensmitteln spielt dabei auch eine Rolle:

  • Kauft man weniger Gekochtes und industriell Verarbeitetes, verkleinert dies den ökologischen Fußabdruck deutlich. Denn für die Produktion und Zubereitung wird in der Regel eine Menge Energie aufgewendet, das auch in der eigenen Küche. Statt Gemüse zu kochen, kann dieses manchmal auch einfach roh mit etwas Kräuterquark oder anderen Dips verzehrt werden.
  • Völlig verzichten sollte man in nachhaltigen Haushalten auf Dinge wie Flugmangos. Sicher schmecken diese Früchte ganz besonders gut, ihr Import ist aber alles andere als gut für die Umwelt. Außerdem sind sie meist extrem teuer. Besser ist daher saisonales und regionales Obst und Gemüse. Es ist günstiger, frischer und schmeckt oft genauso gut.
  • Mehr Obst und Gemüse zu essen lohnt sich doppelt, wenn dadurch der Verzicht auf Fleisch erhöht wird. Einmal die Woche sollte ausreichen.
  • Auch der Umstieg von „normaler“ Butter auf Margarine lohnt sich. Sie wird aus heimischem Raps- oder Olivenöl hergestellt, was deutlich weniger CO2 verbraucht, als die Herstellung der gleichen Menge Butter aus Milch.
Butter oder Magarine? Lässt sich optisch kaum sagen udn auch im Geschmack geben sie sich nicht viel. Besser für die Umwelt ist allerdings die Margarine.

Die Tipps für einen nachhaltigeren und günstigeren Lebensstil erschöpfen sich damit natürlich nicht. Es gibt noch zahlreiche andere Maßnahmen, die sich im Handumdrehen ergreifen lassen und die Umwelt und Geldbeutel schonen. Es sollte mit diesem Beitrag nur gezeigt werden: Es kann so einfach sein, wenn man die Augen offenhält und sich ein wenig Mühe gibt.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit dem externen Redakteur Robin Rohles.

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