Im besten Fall sollten dem Tipp „gut organisiert“ in den Umzug zu starten nun auch praxisnahe Hinweise folgen, wie eben diese Organisation aussehen kann. Ein wichtiger, organisatorischer Schritt, ist es, die neue Adresse all jenen bekannt zu geben, die sie benötigen – und damit sind nicht in erster Linie Freunde und Bekannte gemeint, sondern Ämter und Behörden, Versicherungen, Banken, Versorger sowie Steuerberater, GEZ, Vereine und andere, für die die Adresse beispielsweise zur Zustellung eines regelmäßigen Abos nötig ist. Ein Nachsendeantrag bei der Post sichert die Eventualität ab, dass trotz einer langen Adressliste doch noch der eine oder andere darauf gefehlt hat. Besonders dann, wenn der Umzug in eine andere Stadt erfolgt, ist es sinnvoll, diesen Nachsendeantrag zu stellen. Die weiteren Tipps sind weniger theoretisch, sondern eher praktischer Natur.
Erst ausmisten, dann einpacken
Natürlich möchte ein jeder einen Großteil seines eigenen Hab und Guts mit in die neue Bleibe umziehen, allerdings ist es weitaus sinnvoller, einen Umzug auch dazu zu nutzen, um einmal klar Schiff zu machen. Wer sich also vornimmt, erst auszusortieren und dann die „Reste“ einzupacken, der hat den Vorteil, dass es am Ende meist weniger umzuziehen gibt, allerdings muss dann auch früher mit dem Ausmisten und Packen begonnen werden. De facto kostet es nämlich mehr Zeit, alles anzusehen und dann zu entscheiden, ob das Teil in der Umzugskiste, in der Flohmarktkiste oder gar auf dem Müll landet.
An dieser Stelle lautet der wichtigste Tipp: Jede Kiste muss beschriftet sein – und zwar ein-eindeutig und gut leserlich. Nur so kann verhindert werden, dass die Müllkiste versehentlich doch mit umzieht, was zwar nicht „schlimm“ wäre, allerdings Muskelkraft beansprucht, die gerade im Zuge eines Umzugs besser anderweitig genutzt wird. Darüber hinaus sollte der Umzug tunlichst so organisiert sein, dass am Tag des Umzugs der Müll (ggf. der Sperrmüll) bereits abgeholt wurde oder separat steht.
Richtig packen will gelernt sein
Wer sich die Mühe macht und beim Karton-Spezialisten nach Umzugskartons recherchiert, wird schnell merken: Es gibt nicht etwa nur eine Sorte an Umzugskartons, sondern auch spezielle Kartons für Kleinteile, für Gläser, für Bilder und für Bekleidung. Die Auswahl der Kartonart kann nur mit Blick auf den eigenen Hausrat erfolgen. Die grundsätzliche Ausstattung eines Umzugskartons sollte jedoch ein Entscheidungskriterium sein, das alle Kartons betrifft. Umzugskartons sollten reißfest und wasserabweisend sein und aus einem zweiwelligen Karton bestehen. Ein verstärkter Boden, umklappbare Tragegriffe, ein gut schließender Deckel sowie ein Beschriftungsfeld sind ebenso wichtig für einen reibungslosen Umzug.
Grundsätzlich gilt beim Packen: Wer alleine schleppen muss, muss die Kartons so befüllen, dass sie noch tragbar sind. Vor allem bei Kartons mit Büchern, Ordnern oder Geschirr verschätzt man sich leicht. Weitere Tipps dazu, wie Umzugskartons richtig gepackt werden, verrät dieser Beitrag.
Umzugshelfer organisieren
Beim Organisieren von Umzugshelfern ist es wichtig, sich nicht nur auf lose Zusagen zu verlassen, sondern auch wirklich mit einer bestimmten Anzahl an helfenden Händen rechnen zu können. Wer’s ganz einfach machen möchte, der sollte eine Gruppe beim selbstgenutzten Messenger-Dienst gründen und dort alle potentiell möglichen Helfer hinzufügen. Nun wird der Umzugstag samt Uhrzeit benannt. Direkt im Anschluss folgt die Bitte um eine zeitnahe Rückmeldung. Wer nicht kann, sollte die Gruppe direkt wieder verlassen.
Dieses Verfahren birgt mehrere Vorteile für alle Beteiligten: Alle Umzugshelfer sind an einem „virtuellen“ Ort versammelt, um allen dieselben wichtigen Informationen zukommen zu lassen. Wann beginnt der Umzug? Ist es sinnvoll, sich direkt aufzuteilen – auf die neue und die alte Bleibe? Wer bringt die Brotzeit? Gibt es die Möglichkeit, sinnvoll Fahrgemeinschaften zu bilden? All diese Fragen können zentral in einem Kanal – in der Umzugsgruppe – beantwortet werden. Das sorgt für Transparenz bei allen Beteiligten.
Derjenige, der umzieht, muss delegieren
Wer schon mal Helfer bei einem Umzug war, weiß genau: Einer muss den Hut aufhaben. Um hier denjenigen auszuwählen, der weiß, was wohin soll, kann es nur eine Person geben, die am Umzugstag delegieren kann – nämlich derjenige, der umzieht. Das mag für den einen oder anderen befremdlich wirken, wenn Delegieren als „Anschaffen“ bewertet wird, de facto ist es aber deutlich effizienter, jede Kiste nur zweimal anzugreifen: Einmal von der alten Bleibe in den Transportwagen und ein zweites Mal vom Transportwagen in die neue Bleibe.
Praxistipp: Es ist nicht sinnvoll, den Transportwagen so organisiert zu packen, dass alles, was beispielsweise ins Schlafzimmer gehört, an einer Stelle steht. Dann könnte es zu Stau auf dem Weg ins Schlafzimmer kommen. Am besten gelingt der Umzug, wenn erst die Möbel einziehen dürfen und die ersten bereits damit beginnen, eben diese aufzubauen. Der Rest kann dann die Umzugskisten bringen. So finden auch diejenigen eine Aufgabe, die nicht schwer tragen können. Sie können Schränke auswischen und bereits die ersten Kisten ausräumen.
Dieser Artikel entstand in Kooperation mit dem externen Redakteur Paul Fink.
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Es ist ein wirklich guter Hinweis, erst auszusortieren und einzupacken. Ich habe schon ein paar mal versucht beides Parallel zu schaffen aber es geht so viel Zeit verloren. Ganz wichtig ist es alle zu organisieren und zu beschriften. Dann findet man alles viel schneller wieder und der Transport wird dadurch vereinfacht.