Ob neue Gesetze und Steuerregelungen in der Immobilienwirtschaft oder die rasanten gesellschaftlichen als auch demografischen Entwicklungen – die Immobilienbranche ist ständig in Bewegung. Wer in der Immobilienbranche tätig ist, kommt an regelmäßigen Weiterbildungen nicht vorbei. Diese vermitteln nicht nur neues Wissen, sondern verschaffen auch Karrieremöglichkeiten.
Meistens beginnt der Einstieg in die Immobilienwirtschaft mit einer klassischen Ausbildung zum Immobilienkaufmann. Wo man danach arbeiten möchte, sollte man sich gut überlegen, gibt es doch eine lange Liste an möglichen Arbeitgebern. Zu diesen zählen Immobilien- und Projektentwickler, Wohnungsbauunternehmen, Immobilienmakler, Unternehmen des Facility Managements, Immobilienabteilungen von Banken, Bausparkassen und Versicherungsunternehmen sowie die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Doch mit der Ausbildung und der Jobzusage ist es nicht getan: Immobilienmakler sind gesetzlich dazu verpflichtet, sich ständig weiterzubilden.
So können Immobilienmakler ihrer Weiterbildungspflicht nachkommen
Unabhängig davon, ob man Karriere machen und sich mit Weiterbildungsmöglichkeiten neue Perspektiven erschließen möchte, steht man als Makler in der Pflicht, innerhalb von drei Jahren über mindestens 20 Stunden eine Weiterbildung zu absolvieren. So soll sichergestellt werden, dass Wissen und Kenntnisse aktuell sind. Grundlage für die verpflichtende Weiterbildung stellt die Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) dar. Diese Fortbildungspflicht gilt für Immobilienmakler und Wohnimmobilienverwalter gleichermaßen. Außerdem gilt sie für alle bei ihnen beschäftigten Personen, die an der Vermittlung und Verwaltung von Immobilien beteiligt sind.
Anerkannt werden Präsenzseminare, ein begleitetes Selbststudium sowie betriebsinterne Maßnahmen in folgenden Themenkomplexen:
- Kundenberatung
- Grundlagen des Maklergeschäfts
- Rechtliche Grundlagen
- Wettbewerbsrecht
- Verbraucherschutz
- Grundlagen Immobilien und Steuern
- Grundlagen der Finanzierung
Vom Azubi zur qualifizierten Fachkraft
Wenn es eine Branche gibt, in der zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten locken, ist es die Immobilienbranche. Zunächst einmal gibt es verschiedene Berufsabschlüsse, die einem Zutritt zur Immobilienwirtschaft gewähren: Immobilienassistenten, Immobilienkaufleute oder Wirtschaftskaufleute mit dem Schwerpunkt Wohnungswirtschaft sind nur einige Beispiele. Daneben gibt es zahlreiche Abschlüsse im Fachbereich Immobilien.
Alle, die in der Immobilienbranche tätig sind, können ihre Attraktivität auf dem Arbeitsmarkt durch den Besuch von Lehrgängen und Seminaren steigern. Angeboten werden etwa Schulungen zu folgenden Themen
- Maklergeschäft
- Kommunikative Kompetenzen
- Buchführung und Bilanz
- Haus- und Grundstücksverwaltung
- Facility Management
- Finanz- und Rechnungswesen
- Vertragsrecht
- Vertrieb
Durch diese kann man sich Fachwissen aneignen und in seinem Beruf zum Spezialisten werden. Wem das nicht reicht, der kann mit einer Weiterbildung auch die Weichen für seine weitere Karriere stellen.
Weiterbilden für die Karriere – diese Möglichkeiten gibt es
Nicht jeder beschreitet den klassischen Weg einer Ausbildung, um in die Immobilienbranche einzusteigen. Weil es in Deutschland keine gesetzlich geregelte Berufsausbildung gibt, sind auch Quereinsteiger willkommen. Für einen guten Einstieg in das Berufsfeld können Vorbereitungskurse im Bereich Immobilien dienen. Besitzt man einen Berufsabschluss als Immobilienkaufmann oder -frau, kommen viele Weiterbildungen infrage. Diese helfen dabei, die Karriereleiter Sprosse für Sprosse nach oben zu klettern.
Weiterbildung zum Immobilienfachwirt
Ob über ein Fernstudium, die Abendschule, in Vollzeit oder in Teilzeit – für die Weiterbildung zum Immobilienfachwirt kommen verschiedene Wege infrage. Voraussetzung ist in der Regel eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung sowie eine einschlägige Berufspraxis in der Immobilienbranche.
Mit dieser Weiterbildung kann man sich neue Tätigkeitsfelder erschließen – so etwa das Entwickeln und Realisieren von Bauprojekten, die Vermietung, Verwaltung und Verpachtung von Flächen und Gebäuden als auch das Managen von Objekten aller Art. Darüber hinaus bereitet die Weiterbildung darauf vor, Führungs- und Leitungsaufgaben zu übernehmen.
Weiterbildung zum Immobiliengutachter / Immobiliensachverständiger:
Die Tätigkeit als Gutachter setzt eine außergewöhnliche, nachweisbare Expertise und damit eine langjährige Erfahrung in der Immobilienbranche voraus. Wer jahrelang im Immobilienbereich tätig war und auf der Suche nach einer Weiterqualifizierung ist, kann einen Kurs, einen speziellen Studiengang oder passende Weiterbildungen besuchen.
Als gefragte Spezialisten werden Immobiliengutachter sehr gut bezahlt, sodass die Karrierechancen hier besonders verlockend sind.
Weiterbildung zum Immobilienökonom:
Um als Immobilienökonom tätig sein zu können, braucht man eine Ausbildung zum Immobilienkaufmann/-frau, sollte von der IHK geprüfter Immobilienfachwirt/-in sein oder ein Hochschulstudium absolviert haben. Das notwendige Fachwissen erwirbt man dann in einem Lehrgang zum Immobilienökonom.
Dank ihres umfassenden theoretischen und praktischen Fachwissens können Immobilienökonomen in der Unternehmens- und Personalorganisation oder im Immobilien- und Baumanagement tätig sein. Oftmals haben sie Managementpositionen inne.
Weiterbildung zum Immobilienmanager / Real Estate Manager:
„Wie viel ist meine Immobilie wert?“ – Durchaus eine Frage, die man sich stellen sollte, wenn man sein Haus verkaufen möchte. Wann immer es um das nachhaltige, ganzheitliche Management von Immobilien geht, kommt der Immobilienmanager ins Spiel. Er sorgt für die optimale Verwaltung der Immobilie, sodass diese den bestmöglichen Gewinn abwirft. Der Arbeitsalltag des Real Estate Managers ist sehr vielschichtig und umfasst beispielsweise die Planung von Reparaturen, Reinigung und Vermietung.
Die besten Voraussetzungen für diese Tätigkeit ist eine Ausbildung und Berufserfahrung als Immobilienmakler oder Immobilienkauffrau mit anschließendem Studium im Bereich Immobilienmanagement.
Weiterbildung zum Immobilieninvestor:
Immobilien Investment Manager treffen grundlegende Entscheidungen über Investition und Desinvestition. Sie müssen sich sehr intensiv mit Rendite, Risiken, Stärken und Schwächen des jeweiligen Investments beschäftigen.
Um an dieser Weiterbildung teilnehmen zu können, braucht man üblicherweise eine Hochschulreife oder Fachhochschulreife, eine Berufsausbildung sowie einschlägige Berufserfahrung oder ein erfolgreich absolviertes Vorstudium.
Berufsbegleitendes Studium:
Oftmals gilt ein Studium als Voraussetzung, um eine leitende Position zu übernehmen. Somit stellt das berufsbegleitende Studium im Bereich Immobilien eine weitere Option für die Karriere dar. Um seinen Bachelor oder Master zu machen, muss man seine Berufstätigkeit nicht unbedingt aufgeben. Viele entscheiden sich für ein berufsbegleitendes Studium und erwerben neben dem Beruf einen akademischen Grad. Empfehlenswert sind folgende Studiengänge:
- Immobilienmanagement
- Immobilienwirtschaft
- Wirtschaftswissenschaften
- Betriebswirtschaftslehre
- Finanzdienstleistungen
- Finanzmanagement
Übrigens muss man nicht in jedem Fall selbst für die Kosten seiner Weiterbildung aufkommen. Sind die jeweiligen Voraussetzungen gegeben, kann man auch eine der vielen Fördermöglichkeiten in Anspruch nehmen. Zu den bekanntesten gehören der Bildungsgutschein und der Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS). Am besten lässt man sich vorab umfassend bei der Bundesagentur für Arbeit beraten.
Fazit: Weiterbildungen zahlen sich aus
Interessiert man sich für die Immobilienbranche, kann man verschiedene Wege gehen, um in diesem Berufsfeld arbeiten zu können. Je nach persönlichen Voraussetzungen und Fähigkeiten lassen sich viele Weiterbildungsmöglichkeiten wahrnehmen. So kann man der Karriere auf die Sprünge helfen und etwa in die spannende Welt des Immobilien-Investments einsteigen. Doch wie in vielen anderen Branchen gilt auch hier: Fachwissen und Erfahrung sammeln sowie eine beständige Weiterbildung ist der Schlüssel zum Erfolg.