Veröffentlicht am: 07.02.2019 | Author: Rike Niemann
Bild mehrere Grundstücke aus der Flugperspektive

Was sollte bei dem Kauf eines Grundstücks beachtet werden?

Der erste Schritt, sich den Traum vom eigenen Haus zu erfüllen, ist, ein geeignetes Grundstück für den Bau zu finden. In diesem Blogbeitrag beschreiben wir die wichtigsten Schritte des Ablaufs in Bezug zur Grundstückssuche und dem endgültigen Kauf. Wir listen Ihnen auch die wichtigsten Dokumente für den Erwerb auf und erklären mögliche Fehler, die sich aber mit guter Vorbereitung und Organisation vermeiden lassen. Ist das perfekte Grundstück gefunden, dann folgen die nächsten Schritte zum Eigenheim, wie beispielsweise der Bau des eigenen Hauses. Möchten Sie als Käufer anstatt eines Grundstückes, eine bereits bestehende Immobilie oder Eigentumswohnung besichtigen, dann finden Sie in unserem Blogbeitrag zu dem Thema Besichtigung der Wunschimmobilie hilfreiche Tipps, worauf Sie dabei als Interessent achten sollten.

Diese Kriterien sollten bei dem Kauf eines Grundstückes beachtet werden

Die Lage und Größe des Grundstückes

Wie auch bei dem Kauf eines Hauses oder einer Wohnung, geht es auch bei dem Grundstückskauf darum, erst einmal eine geeignete Lage und Größe zu finden. Dabei sollten Käufer sich individuell vorab überlegen, in welcher Gegend sich das Grundstück befinden soll und wie groß dieses sein sollte. Grundstück in der Nähe von Schulen, Kitas und den alltäglichen Geschäften, wie beispielsweise Supermärkten, Banken, und auch Ärzten, sind bei Bauherren und dessen Grundstückssuche sehr beliebt. Auch die Nachbarschaft sollte genauer betrachtet werden. Ist das Grundstück beispielsweise umgeben von Hauptstraßen oder Plattenbauten, dann ist dieses häufig eher unattraktiv für junge Familien. Die Größe des Grundstückes sollte je nach geplanter Hausgröße gewählt werden. Dabei kommt es auch auf die individuellen Wünsche an. Soll neben dem Haus zum Beispiel auch ein großer Garten oder ein Hof bestehen? Ist das Haus ein Einfamilienhaus oder ein Mehrfamilienhaus? Diese Fragen sollten Käufer vor dem Erwerb eines Grundstückes für sich beantworten.

Ablauf eines Grundstückkaufes

Im Folgenden geben wir Ihnen einen kurzen Überblick zu einem Ablauf eines Grundstückkaufes. Wie auch bei dem Kauf von Immobilien, gilt auch hier, bedacht und gut informiert an die Sache heranzugehen und nichts zu überstürzen.

Das Gesamtbudget festlegen und kalkulieren

Vor dem Kauf sollten Sie genauesten planen und kalkulieren, in welchem Rahmen Ihr Budget für den Erwerb eines Grundstückes und auch den Bau eines Hauses liegt. Rechnen Sie am besten alles einmal genauestens durch und berücksichtigen Sie dabei auch Nebenkosten und unerwartete Kosten, die beispielsweise bei dem Bau auftreten könnten. Nachdem ein Budgetplan festgelegt wurde, lässt sich die Grundstückssuche eingrenzen und Sie können bewusster abwägen und entscheiden.

Ein geeignetes Baugrundstück finden

In den meisten Fällen fällt einem Interessenten ein Baugrundstück nicht direkt zu, sondern sind mit Recherche und Informieren verbunden. Falls Sie sich nicht alleine auf die Suche machen möchten, dann stehen wir Ihnen als Immobilienmakler aus Berlin sehr gerne zur Verfügung und unterstützen Sie bei der Suche eines geeigneten Grundstückes. Oft entdeckt man auch durch Spaziergänge freie Grundstücke. Vor allem auch in Neubaugebieten lassen sich häufig noch freie Grundstücke finden. Ansonsten können Sie auch bei der Ortsgemeinde oder regionalen Baufirmen nachfragen. Diese können in den meisten Fällen Auskunft über Bauprojekte und freie Grundstücke geben und bieten Interessenten die Möglichkeit, sich in eine Interessenten-Liste eintragen zu lassen.

Den Bebauungsplan und Grundbucheintrag gründlich durchsehen

Der Bebauungsplan sollte vor dem Erwerb eines Grundstückes angesehen werden. Dieser gibt Auskunft darüber, welche Besonderheiten bei dem Bau eines Hauses beachtet werden sollen. In diesem sind beispielsweise die Mindestabstände zum Nachbargrundstück dargestellt. Aber auch die bauliche Nutzung des Grundstückes wird in einem Bebauungsplan geregelt. Zum Beispiel ist in diesem einzusehen, wie viele Geschosse das Haus haben darf und wie hoch dieses insgesamt gebaut werden sollte. Vor einem Erwerb sollten Interessenten auch einen Blick in das Grundbuch werfen. In diesem kann nachgelesen werden, ob auf dem Grundstück bestimmte Lasten verzeichnet sind oder ob dieses beispielsweise Eigentumsrechte oder Wegerechte aufweist.

Die Bodenbeschaffenheit auf Altlasten überprüfen

Bei Grundstücksbesichtigungen sollten Sie sich auch die Bodenbeschaffenheit genauer ansehen und sich darüber informieren. Ist zum Beispiel die Beschaffenheit des Bodens eher sumpfig, dann müssen bestimmte Baumaßnahmen bei dem Hausbau erfolgen, wodurch die Baukosten ansteigen würden. Auch sollte der Boden in der Hinsicht auf Altlasten wie Öl oder Chemikalien geprüft werden. Empfehlenswert in dieser Situation ist ein Bodengutachten. Dieses Gutachten gibt Einblicke über den Bodenaufbau, den Grundwasserspiegel, der Nutzungsgeschichte des Grundstückes und dessen Schadstoffbelastungen. Für ein solches Gutachten kommen allerdings zusätzliche Kosten in Frage.

Erklärung eines Grundrisses für ein Gebäude

Erschließung des Grundstückes

Die Erschließung eines Grundstückes sollte auch vor einem Kauf geklärt sein. Dabei sollte festgestellt werden, ob das Grundstück bereits über Leitungen für Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung verfügen. Aber auch Telefonleitungen und Gegebenheiten für eine Internetverbindung sind Bestandteile einer Grundstückserschließung. Falls ein Grundstück nicht erschlossen ist, fallen für die Erschließung dessen sehr hohe Kosten an. Aus diesem Grund sollten Sie den Verkäufer genau fragen und sich umfangreiche Informationen einholen. Lieber zu viel Fragen, als zu wenig.

Dokumente, die für den Erwerber eines Grundstückes wichtig sind

Bei einem Grundstückskauf müssen Käufer einige wichtige Dokumente vorlegen können, damit der Verkauf reibungslos verläuft. Wir geben einen Überblick über die notwendigen Dokumente:

Für die Finanzierung des Baugrundstückes werden folgende Dokumente benötigt:

  • Bestätigung der finanzierenden Bank
  • Nachweis über Eigenkapital
  • Einkommensnachweise
  • Steuerbescheide
  • Grundbuchauszug
  • Entwurf des Kaufvertrages
  • Lageplan
  • Aktuelle Fotos vom Grundstück

Für den endgültigen Kaufvertrag und die Beurkundung werden folgende Dokumente benötigt:

  • Zusage der Bank zur Finanzierung
  • Finale Kaufvertrag
  • Grundbuchauszug

Für den Grundbucheintrag werden folgende Dokumente benötigt:

  • Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt
  • Grundstückserwerbsanzeige beim Finanzamt

Häufige Fehler, die vermieden werden sollten

Wenn Sie sich als Käufer an die oben beschriebenen Punkte orientieren, kann eigentlich kaum noch etwas schiefgehen in Bezug zu der Suche und dem Erwerb eines Grundstückes. Wir fassen einmal zusammen, welche Fehler sich ergeben können, wenn der Kauf nicht geplant, strukturiert und organisiert wird. Im schlimmsten Fall ist der Kaufpreis des Grundstückes höher, als sich eigentlich herausstellt.

Fehler 1: Die Finanzierung und Möglichkeiten wurden nicht ausreichend überprüft

Ein Fehler kann bereits am Anfang entstehen, wenn Käufer ihre finanziellen Grenzen und ihren Budgetplan nicht kennen. Dadurch läuft man schnell Gefahr, in eine Kostenfalle zu rennen und am Ende mehr für das Grundstück und den Hausbau auszugeben, als eigentlich an finanziellen Mitteln zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund sollten sich Interessenten vor ab im Klaren sein, wo sich die Obergrenze des Projektes „Traumhaus“ und der damit verbundenen Grundstückssuche befindet.

Fehler 2: Ein Überblick fehlt

Ein weiterer Fehler beim Grundstückskauf kann auftreten, wenn Erwerber keinen Überblick über die besichtigten Grundstücke, dessen Besonderheiten und jeweiligen Preise haben. Der Überblick lässt sich strukturieren, indem man die wichtigsten Eckdaten notiert und sich ausreichend Informationen zu dem Grundstück einholt.

Fehler 3: Nicht genügend Informationen beschafft

Damit wären wir auch bei einem weiteren Fehler, der mit dem fehlenden Überblick einhergehen könnte. Bei dem Grundstückskauf, aber auch bei dem Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung kommt es darauf an, so viele Informationen wie nur möglich über das Objekt einzuholen. Haben Sie so zum Beispiel keine Informationen über die Behörden eingeholt, können Sie auch keinen Blick in das Grundbuch und den Bebauungsplan einsehen. Dabei steht in diesen Aufzeichnungen sehr viel Wissenswertes zu dem Grundstück, beispielsweise ob dieses noch mit einer Hypothek belegt ist und in welcher Höhe und Breite das Haus auf dem Grundstück bebaut werden darf.

Fehler 4: Die Lage und Größe wurden nicht genau gecheckt

Erwirbt man ein Grundstück in einer Gegend, die man nicht genauestens unter die Lupe genommen hat, dann kann sich der Wohlfühlfaktor im Eigenheim schnell negativ wandeln und Erwerber wohnen im schlimmsten Fall dort, wo sie eigentlich nie wohnen wollten. Aus diesem Grund sollten Sie sich vorab die Lage und Größe des Grundstückes genauer ansehen. Gehen Sie gern auch in der Nachbarschaft spazieren und erkunden die nähere Umgebung. Dies gibt viele Informationen zu der Umgebung und der Infrastruktur, sowie den Menschen, die dort leben.

Großer Karten mit einer blühenden Kastanie im Sommer

Fehler 5: Die Bodenbeschaffenheit und Erschließung des Grundstückes nicht in Betracht ziehen

Diese beiden Faktoren sind einer der wichtigsten, die man bei der Besichtigung und dem Erwerb von Grundstücken unbedingt in Betracht ziehen sollte. Beachtet ein Erwerber diese Faktoren nicht und informiert sich dahingehend nicht ausreichend bei dem Verkäufer oder den Behörden, dann können nach dem Kauf und vor dem Hausbau schnell sehr hohe Kosten anfallen, mit denen man nicht gerechnet hat. Die Bodenbeschaffenheit gibt Auskunft über den Grundstücksboden und inwieweit dieser negativ belastet ist und die Erschließung zeigt auf, ob das Grundstück schon mit lebensnotwendigen Leitungen, wie Strom und Wasser versorgt ist. Aber auch bestehende Internetverbindungen lassen sich dadurch herausfinden.

Fehler 6: Wichtige Dokumente fehlen

Fehlen beim Kaufvertragsabschluss wichtige Dokumente, dann bedeutet dies in der Regel, dass sich die Unterzeichnung und der endgültige Abschluss weiterhin zeitlich in die Zukunft zieht. Im schlimmsten Fall wurde das Bauunternehmen bereits beauftragt und steht zum vereinbarten Termin an Ihrem Grundstück und möchte mit dem Hausbau beginnen. Ist der Kaufvertrag nicht rechtzeitig unterzeichnet, „verspätet“ sich der Beginn des Bauens. Die oben aufgelisteten Dokumenten lassen sich in der Regel ohne oder mit geringem Kosten- und Zeitaufwand beschaffen. Zu empfehlen ist, sich eine Mappe oder einen Ordner mit den wichtigen Dokumenten zum Grundstückserwerb zusammenzustellen und dort die Kopien und Originale aufzubewahren. Dadurch haben Sie die Dokumente auf einen Blick und müssen diese bei Nachfrage nicht erst noch zusammen suchen.

Fehler 7: Anfallende Kosten wurden vorab nicht berücksichtigt und einkalkuliert

Bei dem Grundstückskauf fallen nicht nur die Kosten für das Grundstück an sich an, sondern auch Kosten für den Notar oder Grunderwerbsteuer können anfallen. Sie sollten in jedem Fall Kostenrücklagen bilden, da es manchmal auch sein kann, dass beispielsweise bei dem Grundstück erst noch Wasserrohre verlegt werden müssen, bevor es an das Bauen des Hauses gehen kann.

Sollten Sie Fragen rund um den Grundstückskauf haben und Käufer oder Verkäufer sein, dann stehen wir Ihnen als Makler aus Berlin gerne mit Rat und Tat zur Seite!
Auch bei Themen um den Verkauf von Immobilien jeglicher Art, ob Verkauf eines Hauses oder einer Wohnung, beraten wir Sie sehr gerne kompetent und informativ.

Zur Verfügung gestellt von:

immoeinfach.de – Ihr Berliner Makler

Wir beraten Sie gerne kostenlos zu Ihren Anliegen. Auch beim Verkauf Ihrer Immobilie sind wir für Sie da!

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3 Meinungen zu “Was sollte bei dem Kauf eines Grundstücks beachtet werden?
  1. Martin Linke sagt:

    Super Artikel.

    Habe bereits vor 2 Jahren mir ein Grundstück in Berling ekauft. Hatte sehr professionelle Hiolfe von der Immobilienfirma Lehmann. Wenn man also nicht alles selbst machen möchte/kann und dies Profis überlässt. Ist die Immofirma nur zu empfehlen.

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