Die Finanzierung ist mithin das Fundament eines Gebäudes. Dem Leitspruch „Immobilien sind Betongold“ steht das Risiko gegenüber, dass sich der Bauherr oder Erwerber bei der Finanzierung ihrer Träume überschätzen oder verkalkulieren und einen Schuldenberg anhäufen, der sie zeitlebens belastet. Um dieses Risiko einzudämmen, sollte sich jeder, der eine Immobilie bauen oder erwerben möchte, informieren und die eigenen finanziellen Möglichkeiten realistisch einschätzen.
Am Anfang einer jeden Finanzierung steht die Ermittlung der monatlichen Belastbarkeit. Wer nicht genügend Eigenkapital besitzt und den Kaufpreis zwangsläufig über ein Bankdarlehen finanzieren muss, muss wissen, wie viel Belastung er sich im Hinblick auf seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse zuverlässig und zumutbar leisten kann. Den monatlichen Einnahmen sind die monatlichen Ausgaben (Lebenshaltungskosten) sowie potentielle zusätzliche Belastungen (Arbeitsausfall bei Krankheit, Steuernachzahlungen, Ausbildungskosten) gegenüberzustellen.
Im nächsten Schritt ist festzustellen, wie hoch das Darlehen sein darf. Dessen Höhe hängt vom aktuellen Hypothekenzinssatz ab. In Zeiten niedriger Zinsen (im Oktober 2016 gab es Darlehen mit 10-jähriger Zinsfestschreibung für 0,85 %) lassen sich höhere Beträge finanzieren als in Hochzinszeiten (im Jahr 1990 lagen die Zinsen bei 10 %). Hierbei ist es wichtig, einen günstigen Zinssatz möglichst lange (mindestens 10 Jahre) festzuschreiben. Nur so lässt sich das Risiko vermeiden, dass nach Ablauf der Zinsfestschreibungszeit höhere Zinsen zu bezahlen sind, die die Belastbarkeit des Bauherrn überfordern. Je niedriger der Zins, desto höher sollte der Tilgungssatz gewählt werden. Damit kann der Bauherr die Chance nutzen, sein Darlehen möglichst schnell zu tilgen und die Finanzierung Richtung Null zurückzuführen.
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Finanzierung – Eigenkapital
Maßgeblicher Bestandteil einer jeden Finanzierung sollte ein ausreichendes Eigenkapital sein. Jeder eigens angesparte Euro vermindert den Zinsaufwand für eine Finanzierung. Als goldene Regel gilt, dass mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten durch Eigenkapital finanziert werden sollten. Die Banken honorieren das Eigenkapital mit teils noch günstigeren Zinssätzen.
Letztlich sollte jeder Bauherr und Erwerber sich nur die Immobilie leisten, die er wirklich bezahlen kann. Wohnträume werden sonst schnell zu Albträumen. Eine gute Finanzierung setzt damit regelmäßig eine langwierige Planung voraus. Wer von heute auf morgen eine Finanzierung auf die Beine stellen möchte, handelt wenig verantwortungsvoll. Gute Planung wertet eine Immobilie hingegen zur echten Wertanlage auf und dient der sicheren Altersvorsorge.