Veröffentlicht am: 17.01.2019 | Author: Julius Hagen
Frisch gestrichene Wohnungswand mit einer Leiter im Vordergrund

Streichen, Tapezieren, Verputzen: Die neuesten Trends der Wandgestaltung

Neues Jahr – neuer Look. Egal ob pünktlich zum Jahresbeginn ein Umzug erfolgt oder ob sich an der alten Tapete einfach satt gesehen wurde: Es gibt unzählige Möglichkeiten die Optik der eigenen vier Wände auf den neuesten Stand zu bringen. Aber welche Optik und Materialien passen zu welchem Raum?

Vielfältige Möglichkeiten der Wandgestaltung

Zu den grundlegenden Materialien und Techniken, Wände zu gestalten, gehören

  • Tapeten
  • Farbe
  • Putz

Zunächst steht die Überlegung an, wie welcher Raum gestaltet werden soll. Tapeten im Schlafzimmer, ein farbiger Anstrich im Kinderzimmer und im Flur und Wohnzimmer ein Putz mit einem dekorativen Muster? Langjährige Klischees können mittlerweile auch in der imaginären Mottenkiste gelagert werden, denn durch neue Materialien und Designs ist fast alles in jedem Raum möglich, ganz nach den eigenen, individuellen Vorlieben. Hinzu kommen Baustoffe, die für die Wandgestaltung (wieder) neu entdeckt wurden, z. B. Holz, Stein oder spezielle Wandplatten. Auch Stoff kann sehr kreativ eingesetzt werden, um Wände zu gestalten. Dem Vorstellungsvermögen sind hier fast keine Grenzen gesetzt, um den eigenen vier Wänden einen neuen Anstrich zu verpassen.

Tapetenwechsel: Hat die Raufaser ausgedient?

Für viele das Einfachste: Raufaser an die Wand, am besten in einem hellen Farbton. Das ist neutral und wenn es einem irgendwann nicht mehr gefällt, frischt man das Ganze mit neuer Farbe einfach auf. Warum nicht? Denn der Vorteil der guten, alten Raufasertapete ist tatsächlich, dass sie sich mehrfach überstreichen lässt. Dort, wo später die Wand in verschiedenen Farben oder gar mit Mustern bemalt werden soll, ist die Raufaser eine gute Grundlage. Zudem lässt sie sich auch von Laien eher einfach anbringen und spart somit mögliche Handwerkerkosten.

Bunte Wohnungswand in einem Kinderzimmer
Beliebte Motive für das Kinderzimmer sind beruhigende Sternenlandschaften. Diese lassen sich sowohl mit ganzen Tapeten als auch mit Stickern oder Wandfarbe gestalten. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Auch andere Dekomaterialien lassen sich leicht anbringen, z. B. Bordüren, passend für das Schlafzimmer. Im Kinderzimmer ist die Raufaser-Grundlage nahezu ideal, denn auch hier sind Bordüren ein Blickfang und schönes Gestaltungsmittel. Eine weitere Möglichkeit, die Raufaser aufzuhübschen, sind etwa Wandtattoos oder Wandsticker und schnell wird das Kinderzimmer zu einem heimeligen Wohlfühlort unter einem Sternenhimmel oder mit Tieren im Wald. Auch hier gibt es unzählige Gestaltungsmöglichkeiten.

Wer die Wände mit einzelnen Highlights schmückt, sollte sich zuvor aber auch über das Arrangement der Möbel Gedanken machen. Da, wo bereits Möbel stehen, kommen Muster oder selbstklebende Sticker nicht immer gut zur Geltung.

Wer sich für Raufasertapete entscheidet, spart außerdem Geld, einerseits beim Material, andererseits ist es relativ einfach, hier selbst Hand anzulegen, denn Raufaser verzeiht auch kleine Unebenheiten beim Tapezieren. Ist die Raufaser erst einmal an der Wand, kann diese entweder mit einer Farbe überstrichen oder zunächst eben weiß gestrichen werden. Beim Kauf der Grundfarbe sollte auf eine möglichst hohe Deckungskraft geachtet werden und dass es sich um ein schadstofffreies und umweltfreundliches Produkt handelt. Nach der hellen Farbgrundierung zur Deckung, stehen der weiteren Wandgestaltung viele Möglichkeiten offen. Neben den angesprochenen Bordüren, Stickern und Tattoos lassen sich zum Beispiel auch mit einer Lasur farbliche Akzente setzen.

Neben dem Klassiker Raufasertapete eignen sich auch Vliestapeten, die es in verschiedenen dekorativen Ausführungen gibt: Im Stein-Look, als Foto-Tapete oder mit innovativen Mustern und Beschriftungen. Vliestapete lässt sich in der Regel gut verarbeiten und ist besonders strapazierfähig. Das Oberflächenmaterial besteht aus einem Zellstoff, der sich leicht mit anderen Materialien beschichten lässt, die dann ihre dekorative Wirkung voll entfalten können. Bei der Vliestapete wird im Gegensatz zu Papiertapeten nicht die Tapete, sondern die Wand vorher eingekleistert. Auch ein spezieller Tapetenkleister wird für Vliestapeten benötigt. In puncto Kosten ist die Vliestapete allerdings deutlich teurer als Papiertapeten oder Raufaser.

Neuer Anstrich: Mit Farben und Mustern Akzente setzen

Farben wirken Wunder und so wird aus der tristen weißen Wand schnell ein Hingucker. Wer die Farbauswahl mit Fingerspitzengefühl angeht, kann eine einzigartige Kombination aus Einrichtungsgegenständen und wohnlicher Farbgebung kreieren, die perfekt aufeinander abgestimmt ist. Ein weiterer Vorteil einer geschickten Farbumsetzung: Eher kleinere Räume lassen sich vergrößern. Ganz in weiß, off-white, komplett in schwarz gestrichen, Ton in Ton oder ein Raumteiler, durch unterschiedliche Farbgebung einer einzelnen Fläche. Die Möglichkeiten sind hier zahlreich.

Warum sollte man im Wohnzimmer nicht mal ruhig mutig sein und auch mal mit kräftigen Farben spielen? Grundvoraussetzung: Diese Farben passen zu Möbeln und Boden. Im Kinderzimmer können Kinder bei der Raumgestaltung mit eigenen Ideen punkten. Hände- oder Fußabdrücke des Kindes hinterlassen eine ganz eigene Note, aber auch Muster, die mit Hilfe von Schablonen einfach aufgemalt werden können, machen das Kinderzimmer einzigartig. Auch im Arbeitszimmer helfen frische Farben, den kreativen Geist zu beflügeln. Warum nicht eine Wand rot und die andere grün streichen? Auch ein schlichtes Muster auf einer freien Fläche macht sich gut.

Mal „kräftig auf den Putz hauen“: Putz als besonderes Gestaltungselement

Natürlich lässt sich mit Hilfe einer modernen Struktur- oder Vliestapete ein an Putz angelehnter Look simulieren, aber noch besser ist natürlich „richtiger“ Putz. Einmal aufgetragen sorgt er für Beständigkeit. Man kann ihn entweder neutral zum anschließenden drüber streichen oder bereits vorgefärbt verputzen.

Rollputz macht es Heimwerkern relativ einfach, ihn selbst aufzutragen. Das funktioniert ähnlich wie beim Malern: Die fertige Masse wird mittels speziell dafür erhältlicher Rolle auftragen. Im Anschluss wird das gewünschte Muster mit der Putzkelle oder entsprechend geeigneten Werkzeugen geformt.

Bei der Verarbeitung mit Reibeputz muss man schon die Kelle schwingen. Anschließend dann mit einem Reibebrett die gewünschte Optik formen. Der Rauputz ist, wie der Name schon sagt, grober und wird häufig von Verputzern verwendet. Auch hier lassen sich nach Auftragen noch Strukturen formen.

Jemand streicht mit grauer Farbe eine Wohnungswand
Es muss nicht immer Tapete sein. Auch der klassische Rauputz kann für einen individuellen Wohlfühlcharakter der eigenen Wohnung sorgen.

Inzwischen gibt es zahlreiche Fertigmischungen auf dem Markt, die ein Verarbeiten mit Putz auch für Laien einfach machen. Auch Hersteller von Produkten, die völlig neue optische Ergebnisse liefern und einfach zu verarbeiten sind, haben mittlerweile Einzug in die Wohnraumgestaltung gehalten. Mit speziellen Putzen lassen sich neben den Wänden auch Böden und teilweise sogar Möbelstücke verzieren und strukturieren. Gerade im Bereich Putz kann so eine moderne Stein- bzw. Beton-Optik erschaffen werden, die gleichzeitig individuell, modern, aber auch warm wirkt. So gelingt eine ideale Grundlage, wenn man fernab von klassischen Tapeten oder Wandfarben auch mit weiteren Baustoffen „experimentieren“ möchte.

Holz, Stoff, Stein: Die etwas andere Wandgestaltung

Neben den oben genannten eher „traditionellen“ Methoden, Wände zu gestalten, gesellen sich inzwischen neue, kreative Möglichkeiten hinzu. So können passend zugeschnittene Holzplatten an der Wand einen ganz eigenen Charme entwickeln. Aber auch eine komplette Holzvertäfelung an der Wand bringt Behaglichkeit in die Wohnstuben. Diese Wandverkleidungen aus Holz sind auch analog zu Holzböden im gleichen Look erhältlich.

Wohnzimmer mit auffälliger Tapetenwands
Stein-Optik findet immer mehr Zugang in die Gestaltung des Wohnzimmers. Hier lässt sich auf sowohl auf den eigentlichen Baustoff zurückgreifen als auch Kunststeine oder sogar Tapeten.

Auch Mischformen von Wandverkleidungen aus Holz und Stein sind derzeit in vielen Wohnungen zu sehen und geben dem Raum einen rustikalen Touch. Die Steinoptik lässt sich entweder mit Naturstein oder mit Kunststeinpaneelen umsetzen. Wer im Altbau wohnt oder ein älteres Haus gekauft hat, kann sogar die Wand freilegen und den originalen Klinkerstein zur optischen Aufwertung nutzen.

Echten Naturstein an der Wand anbringen ist natürlich eine nicht ganz billige Angelegenheit, aber mit Kunststeinpaneelen lässt sich die Steinoptik mit weniger Gewicht leichter herstellen. Hier gibt es mitunter deutliche Qualitätsunterschiede, was mit der entsprechenden Beschichtung zusammenhängen kann. Kunststein- bzw. GFK-Paneele lassen sich aber auch leicht selbst anbringen.

Zu guter Letzt noch ein durchaus ungewöhnlicher, aber interessanter „Baustoff“: Textilstoff! Hier liegt wohl das höchste Potential an einer individuellen Wohnraumgestaltung, da man auf Stoffbahnen aus dem Handel zurückgreifen kann, oder aber „alte“ Gardinen oder andere Textilien einfach upcycled.

Es gibt zwar fertige Stofftapeten zu kaufen, aber man kann auch selbst die Wand mit Stoff dekorieren und damit glatten, einfarbigen Tapeten die gewünschte Struktur verleihen, z. B. im Einklang mit Gardinen. Auch Polster sind als Wandverkleidung ideal und passen gut ins Schlafzimmer. Sie eignen sich hinter dem Bett als gepolsterte Kopfbretter, können aber auch in Wohnräumen hinter Sitzbänken gut als Polsterung dienen. Ein kleiner Nebeneffekt ist die zusätzliche Isolierung und die Möglichkeit, Unebenheiten der Wand zu verdecken.

Ein Stoffbild mit einem dekorativen Motiv oder Muster kann den Raum ebenfalls bereichern. Seide als Wand-Deko wirkt besonders edel und lässt sich ganz nach Ihren Wünschen gestalten.

Kunstpelz ist für die Wandgestaltung ein besonderer Blickfang. Um die gute, alte Gardine zu erwähnen: Die kann nicht nur vor Fenstern dekorativ eingesetzt werden, sondern eignet sich auch, um sie direkt vor der Wand anzubringen oder als Raumteiler zu nutzen. Auch eine Stoffbespannung von Decke und Wand gleichermaßen ergibt ein schönes Bild und kann beispielsweise bei Dachschrägen effektvoll eingesetzt werden.
Stoff ist ein einfaches Stilmittel zur Wanddekoration. Am wenigsten Aufwand bereitet ein wandgroßer Stoff mit exotischem Muster, der einfach an der Wand befestigt wird und jederzeit austauschbar ist.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit der externen Redakteurin Ulrike Stern.

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Eine Meinung zu “Streichen, Tapezieren, Verputzen: Die neuesten Trends der Wandgestaltung
  1. Larissa Behrmann sagt:

    Gut zu wissen, dass sich Raufasertapete einfach überstreichen lässt. Ich und mein Mann richten unsere neue Wohnung ein und können uns dank Ihren Tipps besser entscheiden. Wir überlegen auch eine Matalltapete zu holen.

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