Die Nebenkosten einer Immobilie sind nicht zu unterschätzen. Die Ausgaben für Wasser, Heizung und Strom können die Haushaltskasse markant belasten und sind vielerorts dafür verantwortlich, dass das Budget für Dinge abseits der Wohnkosten mehr als knapp ausfällt. Der effektivste Weg zu einer Besserung der finanziellen Lage führt über die Reduzierung des Verbrauchs. Wie Ihnen das gelingen kann, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Wir haben das Einsparpotenzial durchleuchtet und möchten mit den arrangierten Optionen zum Umdenken anregen.
Hauswasserwerke als Inspirationen zur Wasserverbrauchsminimierung
Wasser ist ein kostbares Gut, dessen Einsatz verantwortungsvoll und möglichst sparsam erfolgen sollte. Da es sich bei Wasser, das aus heimischen Leitungen fließt um streng kontrolliertes Trinkwasser handelt, stellt sich die Frage, ob dessen Einsatz beispielsweise als WC-Spülwasser sinnvoll ist. Gleiches gilt für das Wasser, das zum Putzen, Blumengießen und Wäschewaschen verwendet wird. Trinkwasser ist für derartige Einsätze eigentlich zu schade. Um den Verbrauch zu senken, lohnt sich der Blick auf Hauswasserwerke. Dabei handelt es sich um Eigenversorgungsanlagen, die es unter anderem erlauben kostenloses Regenwasser für die Wasserversorgung zu nutzen. Ein Hauswasserwerk reinigt das eingespeiste Wasser und macht es unter dem nötigen Druck für die gewünschte Nutzung verfügbar. Ein wichtiges Element derartiger Systeme ist die Pumpe zur Wasserförderung aus Brunnen oder Zisternen. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und einen guten Wirkungsgrad bringen sogenannte Kreiselpumpen mit sich. Sie nutzen die Schwungkraft, um Wasser in die Höhe zu transportieren und arbeiten dabei vergleichsweise leise. Neben einer leistungsstarken Pumpe umfasst ein Hauswasserwerk außerdem einen Druckausgleichsbehälter, eine Drucksteuerung und einen Vorfilter, der den Pufferspeicher umfasst. Beim Kauf eines Hauswasserwerks sind unter anderem folgende Produkteigenschaften maßgeblich:
- Pumpenart
- Material & Verarbeitung
- maximale Förderhöhe
- maximale Förderleistung
- Spannung
- Montageaufwand
- Bedienung
- Maße
- Lieferumfang
- Lautstärke
- Wartungsaufwand
Weiterführende Informationen rund um Hauswasserwerke sowie empfehlenswerte Produkte namhafter Hersteller finden Sie unter hauswasserwerk.net. Das Ratgeberportal hat aktuelle Systeme etablierter Marken wie Einhell und Gardena sowie Details zur Verwendungsvielfalt zusammengefasst. Im Ratgeberbereich der Seite erfahren Sie, für wen Hauswasserwerke sinnvoll sind, welcher Standort ideal ist und worauf es bei der Wartung ankommt.
Bedenken Sie:
Laut Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unter bdew.de werden in Deutschland durchschnittlich 27 Prozent des Trinkwasserverbrauchs allein für die Toilettenspülung eingesetzt. Stellen Sie sich vor, Sie könnten diesen Anteil mit Hilfe eines installierten Hauswasserwerks durch kostenloses Regenwasser ersetzen. Die positiven Auswirkungen auf den Trinkwasserverbrauch wären deutlich auf der Abrechnung erkennbar.
Leitungswasser trinken und sparen
Obwohl es den Verbrauch an Leitungswasser eines Haushalts steigert, lohnt es sich die Beschaffung von Trinkwasser zu überdenken. Viele Menschen in Deutschland schleppen jede Woche eine Menge Glas- oder Plastikflaschen, die gefüllt mit Wasser zur Trinkwasserversorgung in Supermärkten beschafft werden. Und das obwohl das Wasser aus der Leitung um ein Vielfaches günstiger wäre. Zum Vergleich:
Laut trinkwasser-wissen.net, dem Informationsportal einer Nachhaltigkeitskampagne der deutschen Sanitärindustrie, kostet 1 Liter Mineralwasser aus dem Handel derzeit Minimum 19 Cent, kann aber auch deutlich darüber liegen und 50 Cent verschlingen. Die gleiche Menge Leitungswasser kostet im Schnitt 2 Cent. „Für 1 Euro bekomme man also rund 500 Liter Leitungswasser aber nur 2 bis 5 Flaschen Mineralwasser“, so das Fazit.
Bei einem derartigen Preisunterschied scheint es eine logische Konsequenz, dass Haushalte ihr Trinkwasser künftig aus der hauseigenen Leitung entnehmen. Der Wasserverbrauch steigt damit zwar, die Gesamtkosten für Wohnen und Ernährung würden aber merkbar sinken. Dennoch tun es viele nicht. Die Angst vor minderer Wasserqualität ist groß. Die Fakten sprechen jedoch für einen Umstieg auf Leitungswasser:
- Im Vergleich zu Mineralwasser wird Leitungswasser in Deutschland strenger kontrolliert.
- Grenzwerte für Substanzen wie Chrom oder Uran werden nicht überschritten und auch potenzielle Rückstände von Medikamenten sind so gering, dass sie keinen Schaden an der Gesundheit anrichten.
- Mineralwasser aus dem Handel hat nicht automatisch mehr Mineralstoffe zu bieten. Es werden durchaus Produkte mit wenig Nährstoffen teuer verkauft.
Mehr zur Wasserqualität und den damit verbundenen Kontrollen vermittelt der Kurzfilm des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft:
Wichtig für einwandfreies Trinkwasser aus der Leitung ist, dass Bleirohre entfernt werden. Sie sind jedoch nur noch in älteren Gebäuden zu finden. Laut Umweltbundesamt in Immobilien, die vor 1973 gebaut wurden. Unter umweltbundesamt.de finden Sie Informationen dazu, wie sich Bleileitungen erkennen lassen und zur Gesetzeslage hinsichtlich des Austauschs solcher Elemente.
Allgemeine Tipps zur Reduzierung des Wasserverbrauchs
Es gibt viele Möglichkeiten, um den Verbrauch an Leitungswasser einzudämmen. Das fängt beim Spülen von Geschirr mit einer effizienten Spülmaschine an und endet beim Installieren von Durchflussbegrenzern an sämtlichen Wasserhähnen im Haus. Oft genügen ein paar Ideen, um zum Umdenken anzuregen:
- Duschen statt baden: Ein Vollbad erfordert etwa 140 Liter Wasser. Beim Duschen beträgt der Verbrauch pro Minute rund 15 Liter, abhängig von der Art des Duschkopfs. Duschen ist somit nicht automatisch die bessere Wahl. Wer effektiv sparen will, muss die Zeit unter dem erfrischenden Nass im Auge behalten.
- Laufende Wasserhähne: Sie sind zu meiden, wann immer es geht. Wasser sollte niemals ungenutzt in den Abfluss fließen. Zudem lohnt es sich möglichst häufig auf warmes Wasser zu verzichten. Die Erwärmung von Leitungswasser kostet zusätzlich Energie und somit Geld.
- Sparsam Waschen: Waschmaschinen mit einer hohen Energieeffizienz sind ein erster Schritt Richtung Verbrauchssenkung. Beim Waschen kann aber in vielerlei Hinsicht gespart werden. Beispielsweise durch den Verzicht auf Vorwäsche, eine geringe Temperatur und die volle Beladung der Waschtrommel.
- Gartenbewässerung: Hier ist die Nutzung von Regenwasser elementar.
Noch mehr praktische Tipps für einen geringeren Wasserverbrauch finden Sie unter mieterbund.de.
Heizverhalten überdenken und effizient heizen
Auch die Heizung bringt massives Sparpotenzial mit sich. Von den verschiedenen Heizungsanlagen und ihren Vor- und Nachteilen einmal abgesehen, kann jeder Haushalt zu einem reduzierten Energieverbrauch beitragen, in dem er zum Beispiel folgende Verhaltensweisen beherzigt:
Sparmaßnahme | Das können Sie tun |
Temperaturen senken | In vielen Wohnräumen ist es in der Heizperiode zu warm. Jedes Grad mehr, erzeugt etwa sechs Prozent zusätzliche Kosten. Wohnräume müssen nicht mehr als 20 Grad aufweisen. Diese Temperatur genügt zum Wohlfühlen. Reduzieren Sie die Raumtemperatur in der Küche auf maximal 20, im Schlafzimmer auf maximal 18 und im Badezimmer auf maximal 19 Grad! |
Stoßlüften | Bleiben Heizkörper beim Lüften an, können Sie regelrecht zuschauen, wie Sie Ihr Geld zum Fenster hinauswerfen. Korrektes und vor allem günstiges Stoßlüften erfordert das Abdrehen der Heizkörper. Innerhalb von fünf bis maximal zehn Minuten findet ein ausreichender Luftaustausch statt. Gekippte Fenster sind generell zu meiden. |
Konstant heizen | Häufig wird davon ausgegangen, dass es preiswerter ist die Heizkörper in Abwesenheiten auszuschalten. Da das Aufheizen im Anschluss aufgrund ausgekühlter Außenwände jedoch viel Energie verschlingt, sollte stets ein Mindestmaß an Wärme herrschen. |
In der Sendung Welt der Wunder zeigt Energieberaterin Jennifer Kreibich weitere Lösungswege, um Heizkosten zu sparen:
Wirkungsvoll Strom sparen
LEDs sind die derzeit effizientesten Leuchtmittel am Markt. Im Idealfall werden sämtliche Lampen im Gebäude mit diesen Produkten ausgestattet. Bei der Beleuchtung ist in Sachen Stromsparen aber längst nicht Schluss. Darüber hinaus ist es lohnenswert sämtliche Stecker von Elektrogeräten zu ziehen, die derzeit nicht benötigt werden. Dazu zählen Ladekabel für Smartphones, Toaster, Wasserkocher und vieles mehr. Bei Computern und dem Heimkino sind Master-Slave-Steckdosenleisten empfehlenswert.
Dank ihnen werden sämtliche Geräte in den Aus-Zustand versetzt, sobald das Mastergerät ausgeschaltet wird und damit der unnötige Standby-Modus gemieden. Das Mastergerät wäre im Büro der Computer, im Wohnzimmer der Fernseher. Sobald sie abgeschaltet werden, trennt die Steckdosenleiste Lautsprecher, Bildschirm und Co. beziehungsweise Soundsystem, Receiver und Spielekonsolen vom Stromnetz.
Massives Sparpotenzial geht außerdem mit Kühlschrank und Tiefkühlgeräten einher. Viele Kühlschränke werden zu kalt eingestellt. 7 Grad genügen zum Frischhalten von Nahrungsmitteln völlig. Haushalte mit Tiefkühlschrank oder Tiefkühltruhe sollten beim Kühlschrank auf ein weiteres Tiefkühlfach verzichten. Es treibt den Energieverbrauch in die Höhe und ist angesichts der Tiefkühlgerätschaften unnötig. Der Kauf von Neugeräten steht an? Werfen Sie einen kritischen Blick auf das Energielabel! Es informiert über die Energieeffizienz der Produkte. Die derzeit beste Energieeffizienzklasse bei Kühlschränken, Gefriertruhen und Gefrierschränken ist A+++.
Bilder 1-3von pixabay.com: PublicDomainPictures (Thermometer), MikesPhotos (Wasserhahn), geralt (Stromzähler)
Um Kosten bei einem Gebäude zu sparen, sollte man Energiemonitoring sowie Gebäudemanagement nicht vernachlässigen. Liebe Grüsse